• Friedenspolitik
Fünf Grundregeln der Friedenspolitik
- Es gibt keine politische Aufgabe von höherem moralischem Rang als die Friedenssicherung.
- Dennoch hat die Friedenspolitik demokratischer Staaten den Ausbruch, die Ausbreitung und Fortsetzung begrenzter Kriege und offener oder schwelender Bürgerkriege nicht verhindert. Diese Kriege haben die Dimension eines schleichenden dritten Weltkriegs angenommen.
- Auch demokratische Staaten haben an solchen Kriegen aktiv teilgenommen, sie ausgelöst und geduldet, und sie waren selbst oft Schauplatz gewaltsamer innerstaatlicher Konflikte.
- Dies zeigt, dass in demokratischen Staaten der Friedenspolitik nicht der gebührende moralische Vorrang eingeräumt wird und sich auch keine hinreichende friedenspolitische Kompetenz entwickelt. Insofern hat die herkömmliche Demokratie sich nicht als eine per se friedenssichernde politische Ordnung bewährt.
- Die Ursache hierfür ist in der politischen Ordnung zu suchen. In Demokratien sind keine Vorkehrungen dafür getroffen, dass die Entscheidungsträger der Friedenspolitik über größtmögliche friedenspolitische Kompetenz verfügen. Ebenso wenig ist dafür gesorgt, dass deren zeitlicher Verantwortungshorizont der Aufgabe angemessen ist.
- Um den Frieden sicherer zu machen, muss friedenspolitische Verantwortung daher auf neuartige Weise institutionalisiert werden. Friedenspolitik muss von einer neuartigen Institution verantwortet werden, die auf ihrem Gebiet über die größtmögliche Kompetenz verfügt und zudem das notwendige langfristige Denken und Handeln bestmöglich fördert.
- Solche Institutionen schafft der neokratische Spartenstaat. Er würde die Friedenspolitik einer auf diesen Politikbereich spezialisierten autonomen und demokratisch legitimierten Instanz übertragen.
- Nur von einer solchen neokratischen Instanz für Friedenspolitik wäre zu erwarten, dass sie das Konzept der sog. Politischen Assoziationsfreiheit nachhaltig vertritt (s. hierzu auch die vorangehende Rubrik • Staatsgrenzen).
Essays und Artikel
- Regelwerk der politischen Assoziationsfreiheit
- Der schleichende dritte Weltkrieg - Update 2025
- Syrien - der lange Weg zum langfristigen Frieden
- The Palestine Conflict Can Be Resolved
- The World Needs New Role Model States. How Democracy Must Change to Prevail
- War over Old Ideologies - The Wasted Opportunity for a Historical Turn in the Ukraine Conflict
- Krieg durch Ideologieversagen. Die vergebene Zeitenwende im Ukraine-Konflikt
- The Nobel Peace Prize is Not a Freedom Prize
- Der Friedensnobelpreis ist kein Freiheitspreis - Warum Oslo nicht immer die Richtigen ehrt
- Der schleichende Dritte Weltkrieg - Zwischenstand 2021
- Dogma Territoriale Integrität - die Staatengemeinschaft in der Bewusstseinsfalle
- Weltkrieg und Erkenntnisfortschritt - die Illusionen vom verschenkten Frieden
- Tibet, Kosovo, Irak und anderswo - die moralische Unglaubwürdigkeit der demokratischen Welt
- Der Golfkrieg nachgerechnet. Ökonomische Gründe für moralische Alternativen
- Fundamentalismus und Neokratie
- Die Logik der zwischenstaatlichen Beziehungen
- Die Logik des politischen Terrors
- Der Internationale Strafgerichtshof und die politische Assoziationsfreiheit
- Die Korrektur historischen Unrechts
- Die Logik von Krieg und Frieden
- Kriegslehren
- Interventionspolitik im Zwielicht - das Milosevic-Tribunal und die moralische Verstrickung des Westens
Bücher
Prämierung des Friedens
Alternativen zum humanitären Krieg, Opladen 1999
Die politische Logik der Sezession
Zu einem neuen Paradigma der Friedenspolitik, Wiesbaden 2018
Freedom, Peace, and Secession
New Dimensions of Democracy, Springer, Cham 2020