Neokratie – eine Kurzdefinition
Neokratie ist ein Sammelbegriff für Staatsformen, die aus der Weiterentwicklung der herkömmlichen Demokratie entstehen.
Weiter entwickelt ist eine Staatsform dann, wenn sie politische Entscheidungen von höherer moralischer und fachlicher Kompetenz hervorbringt.
Dies ist dadurch erreichbar, dass herkömmlichen Parlamenten, Regierungen und Parteien Aufgabenbereiche entzogen und diese Aufgabenbereiche höher spezialisierten Institutionen ähnlicher Art übertragen werden (Mehrspartendemokratie). Eines der Hauptmerkmale neokratischer Staatsformen ist daher die höhere fachliche Spezialisierung von Parlamenten, Parteien, Politikern und politischen Ämtern.
Ein nicht weniger wichtiges Merkmal von Neokratie sind neuartige Formen der Bürgerbeteiligung, auch in so elementaren Fragen wie der Verfassungsentwicklung.
So gebildete neokratische Staatsformen machen nicht nur Politik fachlich und moralisch kompetenter, als sie es in der herkömmlichen Demokratie sein kann. Sie eröffnen den Bürgern auch neue politische Sinnerlebnisse und neue politische Freiheitsdimensionen (politische Assoziationsfreiheit). Zudem begründen sie eine neue Form politischer Gewaltenteilung, verhindern auf neue Weise missbrauchsträchtige politische Machtkonzentration, und sie stärken u.a. damit von sich aus die politische Zivilisierung.
Durch Gewährung der so genannten politischen Assoziationsfreiheit sichern sie darüber hinaus auf neuartige Weise inner- und zwischenstaatlichen Frieden.